Internationales Steuerrecht bezeichnet alle Rechtsnormen, die bei Steuerfällen mit Auslandsbezug von Bedeutung sind. Es kann sich dabei um innerstaatliche (deutsche) oder ausländische Rechtsnormen handeln. Gleichzeitig bestimmen internationale Abkommen und Verträge das Internationale Steuerrecht. Diese regeln, welcher Staat welchen Vorgang besteuern darf. Sie stellen außerdem Regeln auf, wie eine doppelte Besteuerung vermieden werden kann, die sich ansonsten aufgrund des jeweils nationalen Steuerrechts (mit Welteinkommensprinzip) ergeben würde. Andererseits können Verträge und Abkommen Vergünstigungen begründen, die ein Steuerpflichtiger erhält, der unter den Regelungsgehalt dieser Verträge fällt.
Bei Steuerfällen mit Auslandsbezug ist die Richtung des Auslandsbezugs von Bedeutung. Sie bestimmt, welche Rechtsnorm im Einzelfall zu beachten ist. Es wird unterschieden zwischen Steuerfällen, die vom Inland ins Ausland wirken (outbound) und die vom Ausland ins Inland wirken (inbound).
Soweit Privatpersonen ihren Wohnsitz vom Inland in das Ausland verlegen (oder umgekehrt) ist ebenfalls eine steuerliche Überprüfung der einkommensteuerlichen und erbschaftsteuerlichen Aspekte erforderlich. Auch Fragen im Zusammenhang mit der Sozialversicherung (insbesondere Krankenversicherung und Rentenversicherung) und Altersversorgung sind beim Wohnsitzwechsel in der Regel von Bedeutung.